Adolf Fux und die Stiftung

Adolf Fux erblickte 1901 in der grosselterlichen Wohnung in Grächen das Licht der Welt. Er war einer der bekanntesten Schriftsteller des Oberwallis, publizierte rund 40 Bücher, schrieb zahlreiche Beiträge für das damalige Schweizer Radio und verfasste viele Festschriften. Adolf Fux gesellte sich zu den Grössen wie Larry Schnidrig, Alois Andenmatten oder Hannes Taugwalder. Fux war Förster und Politiker. Diese Tätigkeiten waren letztlich seine Türöffner zu den Leuten der Täler und der Berge. Adolf Fux verstand die Sprache des Volkes, kannte die Bräuche und schrieb in seinen Büchern über die Lebensfreude, die Entbehrungen und die Kargheit des Berglebens. Er wusste in seinen Erzählungen auch die Tragödien der Bergbewohner spürbar zu beschreiben. Im November 1974 starb Adolf Fux in Visp. Neun Jahre später wurde zum Erhalt seines schriftstellerischen Nachlasses die STIFTUNG ADOLF FUX erschafft – heute mit eigener Website www.adolffux.com

 

 

von Antonio E. Fux CEO Stiftung Adolf Fux

 

Einige Jahre nach dem Tod des Oberwalliser Literaten und Politikers Adolf Fux initiierte der Visper Verleger Philipp Mengis die Gründung einer Stiftung zum Erhalt des gesamten literarischen Werkes. Der inzwischen verstorbene Mengis hatte allen Grund dazu, hatte er als Freund und Verleger der Rotten Verlags AG engste Kontakte mit der Persönlichkeit Adolf Fux. So wurde Philipp Mengis als Gründungsinitiant zur federführenden Person bei der Gründung Stiftung ADOLF FUX. Mit führenden Personen aus Politik und Wirtschaft des Oberwallis wurde am 13. Juli 1983 in Visp die Stiftung aus der Taufe gehoben. Zu den ursprünglichen wie heutigen Stifter gehören die Gemeinde Visp, die Burgerschaft Visp, die Gemeinde Grächen, die LONZA AG, der Rotten Verlag Visp sowie eine Vertretung der Familie Adolf Fux. Als erster Präsident wirkte Dr. Peter z’Brun.

 

Zum Ziel und Zweck fassten die Stifter vor über 30 Jahren folgendes Statut: „Die Stiftung bezweckt die Erhaltung des gesamten literarischen Werkes von Adolf Fux und betreut dessen jeweilige Neuauflage.

Verfügt die Stiftung, nach Erfüllung des obgenannten Zweckes, noch über weitere Mittel, so kann sie diese zur Unterstützung von förderungswürdigen Oberwalliser Schriftstellern oder der Verleihung eines „Adolf Fux Literaturpreises“ verwenden.“

 

Diesen Herausforderungen gerecht zu werden, entpuppte sich als nicht einfaches Unternehmen. Gewiss archivierte man das gesammelte Werk des Adolf Fux, doch, mit welchen Aktivitäten wollte man den Schriftsteller in der Nachwelt erhalten wissen?

Adolf Fux, der heute als wichtiger Zeitzeuge des Oberwallis gilt, war ein aufmerksamer Mensch mit besonders geprägtem Gehör für MitbürgerInnen aller Richtungen und einem messerscharfen Blick bis tief ins Gewissen der Menschen. Nicht umsonst formulierte sich Adolf Fux mit den Worten: „Gewiss bin ich kein Lobhudler des Selbstverständlichen, aber auch kein Literat, der den Leser am Gängelband führen möchte. Folglich brauch ich ihm nicht zu schmeicheln mit heuchlerischer Gebärde...“, so Fux über sich selber. Er galt vor allem während seiner politischen Tätigkeiten als Mann mit der unmissverständllichen Sprache. Zu seiner Person kann man zusammenfassen:

 

Adolf Fux hatte eine erlebnisreiche und gleichzeitig prägende Lebensgeschichte hinter sich. Fux galt als fortschrittlicher und für die Zeit der fünfziger und sechziger Jahre schon beinahe als revolutionär denkender Mensch. Er war ein Vorausschauender, ja ein Wegbereiter für die Generationen der Zukunft, oft auch ein Einzelkämpfer. Kritik erntete Adolf Fux nicht nur für seine deutlichen politischen Akzente, sondern auch deshalb, weil er seine „Schäflein“ beim Namen nannte. So schrieb er beispielsweise in seinem Brief vom Neujahr 1963 der angehenden Kindergärtnerin Ursula Fux: „Je mehr bequeme Mütter es gibt, umso notwendiger sind gute Kindergärtnerinnen. Man könnte sie auch Schutzengel nennen.“

 

Nun war es Aufgabe der neu gegründeten Stiftung Adolf Fux die Werke des legendären Schriftstellers und sein Gedankengut der Nachwelt zu erhalten. Zahlreiche Schriften von Fux waren archiviert, doch welche sollen der breiten Öffentlichkeit zugänglich bleiben? Philipp Mengis und weitere Stifter als auch nachfolgende Mitstifter waren für die Neuauflagen bisheriger Werke besorgt. So erschienen in den letzten Jahren die Bücher „Walliser Jahrspende 1989, „Liebe zu Hobitzo 1986 oder „Alexander Burgener – König der Bergführer“ 2010.

 

Heute wird die Stiftung zum zweiten Mal durch den Visper Gemeinderat Paul Burgener präsidiert. Seit 2011 verfügt die Stiftung Adolf Fux über eine Geschäftstelle unter der Leitung des Soziologen und Juristen Antonio E. Fux, welcher ebenso zu den Mitstiftern gehört. Mit grosser Initiative wurde zum 110. Geburtsjahr in Grächen der Adolf Fux-Gedenkweg eröffnet. Vier Gedenktafeln vom Geburtshaus in der Spieli bis zur Heiminen wurden angebracht. Alle Texte mit historischen Inhalten sind von Antonio E. Fux verfasst und im Internet unter www.adolffux.com nachlesbar. Unter der federführenden Regie des Geschäftsstellenleiters der Stiftung und dem Kultur- und Theaterverein Saas erscheint diesen Sommer in der fünften Neuauflage das Buch  „Der Kilchherr von Saas“.

 

Weitere Projekte sind in Bearbeitung, zum Beispiel eine Gedenktafel zum 40. Todestag des Adolf Fux an seinem Elternhaus in Visp. Ferner möchte die Stiftung Texte, die in schriftlicher Form für die breite Öffentlichkeit noch nicht zugänglich waren, im Internet publizieren. Damit wird die Stiftung ihren Zweck mit den heutigen Mediamöglichkeiten umsetzen und so dem einstigen und mehrfach ausgezeichneten Oberwalliser Schriftsteller gerecht. Nicht vergessen darf man, dass Adolf Fux Preisträger der Schweizerischen Schillerstiftung war, Träger vom Literaturpreis der Stadt Bern, Preis Radiogenossenschaft Bern oder den Oberwalliser Kulturpreis. Die heutige Stiftungsführung angelt aus der Ideenvielfalt weitere, gezielte Projekte.

 

 

Aufsatz erschienen in der Zeitschrift des Wallisers Schritstellerverbandes, Ausgabe Herbst 2014, Seiten 113 - 117.